Bienenwachs selbst testen

Nachforschungen von Instituten und Privarlaboren zeigten, dass erhebliche Verfälschungen von Bienenwachs mit technischen Wachsen wie Paraffin und hauptsächlich Stearin vorliegen.

Die Zugabe von Stearin bewirkt eine Zunahme des Säuregehalts und des Verseifungswerts. Andererseits verringert sich der Ester und Kohlehydratgehalt.

Untersuchungen im Bienenvolk haben gezeigt, das durch insbesondere den Stearingehalt des Wachses vor allem frühe Larvenstadien absterben.

Es zeigte sich, dass mit Stearin gestrecktes Bienenwachs nicht zur Mittelwandherstellung geeignet ist, da es Brutschäden verursacht.

In der Praxis enthält Bienenwachs oft Kohlenwasserstoffe (Paraffin) und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die einen zusätzlichen negativen Effekt haben.

Für die Praxis wäre es daher hilfreich, vor dem Einsatz der Mittelwände zu wissen ob das Wachs verfälscht ist.

Klarheit brächte eine chemische Analyse – die ist jedoch aufwenidig und kostenintensiv.

Leider erwiesen sich einfache Tests, wie Geruchprobe, Bruchprobe, Knetprobe etc. als ungeeignet.

Als möglicher Schnelltest kann nun die Wasserprobe verwendet werden, um einen Hinweis auf mögliche Verfälschungen mit Stearin zu erhalten.

Und so funktioniert der Wassertest:

Wachsplatte in eine Glasschale legen und bis zu einem Füllstand 1 cm über der Wachsplatte mit Wasser auffüllen.

Die Temperatur des Wassers sollte  bei 37°C eingestellt sein.

Die Platten mit Stearinverunreinigungen zeigen nach 24 Stunden einen grauweißen Schleier, der nach 48 noch deutlicher zu sehen ist.

Der zunächst helle, glasige Weißschleier, der sich nur auf Starinwachsplatten gebildet hat, trocknet zu einer Patina ähnlichen, festen, schneeweiß leuchtenden Belagsschicht.

Reine Bienenwachsplatten zeigen keinerlei derartige Veränderungen.